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Wann haben Sie das letzte Mal so richtig herzhaft gelacht, liebe Leserinnen und Leser?

Die Fähigkeit Lachen zu können, ist ein Geschenk. Wir Menschen sind die einzigen Lebewesen, die lachen können, stellte schon Aristoteles fest.
Wer herzhaft lachen kann, ist hinterher ganz befreit. „Wer Tränen lacht, badet zugleich die Seele,“ heißt es in einem alten Sprichwort.
Lachen schafft Distanz zu sich selbst und zu den derzeitigen Lebensumständen. Die Seele wird durch das Lachen entlastet.

Es gibt viele Anlässe, die uns Menschen zum Lachen bringen. Es kommt auf den humorvollen Blick, die Lebenseinstellung an.
Nicht alle Menschen können über den gleichen Witz lachen. Humor ist situativ. Für mich hat Humor immer ein respektvolles Miteinander auf Augenhöhe als Ziel. Wenn wir jemanden auslachen, weil ihm ein Missgeschick passiert ist, erheben wir uns über ihn. Wir schaffen somit eine Hierarchie in der Beziehung zu anderen Menschen. Humor schafft Abstand zu einer Situation.

Mit dem Osterlachen schaffen wir uns Distanz zu unserer Angst vor dem Tod. Mit der Auferstehung hat das Leben über den Tod gesiegt. Der Tod wird auf die Schippe genommen! Wir verlachen den Tod und damit unsere Angst vor ihm. So verstanden ist das Osterlachen ein erlösendes Lachen.
Wer Humor besitzt, kann meistens auch über sich selbst lachen und damit von sich absehen. Man tritt einen Schritt zurück und betrachtet die Situation von einem anderen Standpunkt her.

Das verhilft uns dazu, uns nicht so ernst zu nehmen. Denn mit Abstand können wir eher über unsere Missgeschicke, Fehleinschätzungen lachen und müssen nicht daran verzweifeln. Wir haben immer die Möglichkeit, unsere Situation von mehren Seiten aus zu betrachten und damit auch zu bewerten. Ein humorvoller Blick lässt sich einüben. Das ist ermutigend und heilsam.

In Krisenzeiten ist es besonders wichtig, seinen Humor nicht zu verlieren. Und wenn wir den Eindruck haben, dass es momentan nichts zum Lachen gibt, dann können wir weinen. Lachen und Weinen sind Zwillinge. Beides gehört unverzichtbar zu uns Menschen.

Beides gehört zusammen und macht das Leben aus, Lachen und Weinen. Das Lachen ist stärker und nachhaltiger als das Weinen.
In der Bibel ist die Rede davon, dass Gott Trauer in Freude verwandeln wird, dass auf Leiden Freuden folgen. Jesus spricht den Menschen Mut in der Bergpredigt zu: „Selig seid ihr Weinenden, denn ihr werdet lachen!“ (Lukas 6,21)

Ihnen wünsche ich viele Gelegenheiten, im neuen Jahr herzhaft und ausgiebig zu lachen.

Ihre Pastorin
Sabine Spirgatis